950 Jahre Stift Millstatt – Übersicht » 950 Jahre Stift Millstatt – Tafel 5
„Musik ist Gebet“
Stiftskirche: Das romanische Portal in der Vorhalle der Stiftskirche zeigt Christus mit einem aufgeschlagenen Buch, mit der Inschrift „Ich bin Anfang und Ende.“ („Ego sum alpha et omega“). Dargestellt ist auch der Abt Heinrich von Andechs, der die Stiftskirche nach einem Brand um 1170 renovieren ließ, bei der Überreichung des Kirchenmodells an Christus. Die Säulen und Figuren, die Dämonen oder Teufel, dienen zur Abwehr des Bösen. Nichts Böses soll die heilige Schwelle in die Kirche überschreiten. Der nächste Bauabschnitt der Kirche erfolgte in der Zeit des Sankt-Georgs Ritterordens ab 1470. Ein bemerkenswertes spätgotisches Gewölbe mit 149 Schlusssteinen trägt die Wappen von Gönnern und Mitgliedern des Ordens. Die barocke Inneneinrichtung wurde Mitte des 17. Jh. von den Jesuiten geschaffen.
Wer war Domitian? Domitian gilt als Gründer von Millstatt um 800.
Domitian war ein slawischer Herzog in Karantanien, der um 800 lebte. Er war vom Heidentum zum Christentum übergetreten und ließ „tausend Götzenstatuen“ („mille statuae“) zerstören und wandelte ein bestehendes heidnisches Heiligtum in eine christliche Kirche in Millstatt um. Die Verehrung des Domitian begann bald nach seinem Tode. Viele Jahrhunderte hindurch kamen Pilger aus nah und fern. Er ist der Schutzpatron von Millstatt und in der Marienkapelle des ehemaligen Benediktinerklosters, heute Domitiankapelle, zur letzten Ruhe bestattet.
Im 15. Jahrhundert gab es in Kärnten fünf Plünderungen durch osmanische Heerscharen. Der Habsburger Kaiser Friedrich III. erbat beim Papst die Auflösung des Benediktinerklosters in Millstatt, um einen Orden einzusetzen, der gegen die Osmanen kämpfen sollte.
Aus dieser Zeit stammen das berühmte Fresko „das Weltgericht“, gemalt von Urban Görtschacher um 1520 (zu sehen in der Kirche über der Sakristei) und das Fastentuch, gemalt von Oswald Kreusel 1593 (zu sehen in der Fastenzeit vor Ostern).
Auch die Reformation ging an Millstatt nicht spurlos vorbei. Die Lehre Luthers begeisterte das Volk. Ende des 16. Jahrhunderts trat ein Großteil der Kärntner Bevölkerung zum Protestantismus über. Der Ritterorden musste den stark engagierten Jesuiten aus Graz Platz machen, die der Stiftskirche eine barocke Innenausstattung gaben. Die Gegenreformation nahm ihren Lauf. Das viele Gold in der Kirche und die Verehrung des Hl. Domitian überzeugten zwar die Gläubigen, jedoch gelang es den Jesuiten während ihrer 175 Jahre währenden Herrschaft in Millstatt nicht ganz, ihre Untertanen zum alten Glauben zurückzuführen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche zur Pfarrkirche erklärt und der Diözese Gurk zugeteilt. Die restlichen Stiftsgebäude wurden für andere Zwecke verwendet.
Der „Verein für Orgelmusik Millstatt“ gab 1977 der dänischen Firma Marcussen & Sohn den Auftrag eine neue Orgel des „norddeutschen Typs“ zu bauen. Die wohlklingende Orgel mit 29 Registern und rund 2000 Pfeifen gibt den internationalen Musikwochen in Millstatt eine Basis für Klavier- und Orgelkonzerte, Orchester und Kammermusikwerke.
Jedes Jahr treffen sich bei den Millstätter Musikwochen internationale Künstler aller Musikrichtungen zu hochkarätigen Konzerten
Millstätter Festtagsdirndl Carolin Berger (www.eyes-and-ah.com) kreierte gemeinsam mit Trachtenunternehmerin Gexi Tostmann (www.tostmann.at) eigens für das Jubiläum „950 Jahre Stift Millstatt“ spezielle Festtagsdirndln. Diese Trachten sind die ersten für die Region typischen Produkte, welche historische Symbole enthalten und somit als erste „Millstätter Regionaltracht“ zu bezeichnen sind.
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